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Verrückt Extrem geringe Crashgefahr

Hubertus Toepffer
Hubertus Toepffer

Verrückt Extrem geringe Crashgefahr

Hubertus Toepffer
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Verrückt: Angeblich nur 0,01% Crash Gefahr an den Aktienmärkten

„0,01 Prozent: So unwahrscheinlich ist ein Crash“ lautete der Titel einer Veröffentlichung von Wieland Staud, Charttechniker und Geschäftsführer von Staud Research von Ende 2019. Gut drei Monate später, also am 17. März 2020, kam es dann trotzdem zu einem Kurseinbruch von ca. 38 Prozent beim Dax.

Lag der Finanzprofi und professionelle Charttechniker falsch?

Auf den ersten Blick war das natürlich eine klare und fatale Fehlprognose, aber man muss sich fairerweise anschauen, wie Herr Staud einen Aktien-Crash definiert. Für die Definition seiner Vorstellung von Crash war allerdings ein ganzer Absatz notwendig (zitiert aus „FONDS professionell online“ vom 09.12.2019).

„Verluste von 20 oder 30 Prozent sind für Staud noch lange kein Crash – sonst hätte es 2018 schon einen gegeben. Für ihn „crasht“ ein Aktienmarkt erst dann, wenn er völlig ohne Vorankündigung wenigstens ein Viertel seines Wertes verliert und Anleger objektiv keine Chance haben, etwa mit einer Stop-Loss-Order halbwegs unbeschadet aus ihren Positionen herauszukommen.“

Zusammengefasst sind es eine Menge Bedingungen, die alle zutreffen müssen, damit nach Auffassung von Herrn Staud ein Crash stattfindet. Dabei sind die einzigen eindeutig messbaren Größen in seiner Definition die genannten Verluste von 20 oder 30 Prozent, die am 17.03.2020 mit ca. 38% Verlust beim DAX klar überschritten wurden. Die zweite Bedingung ist, dass der Markt ohne Vorankündigung wenigstens ein Viertel seines Wertes verliert. Diese zweite Bedingung könnte vielleicht dadurch relativiert werden, dass die Corona-Pandemie zu diesem Zeitpunkt schon bekannt war. Die letzte Bedingung, dass die Anleger objektiv keine Chance haben, etwa mit einer Stop-Loss-Order halbwegs unbeschadet aus ihren Positionen herauszukommen, ist alleine schon durch den Begriff „halbwegs unbeschadet“ so schwammig formuliert, dass man zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen wird. Herr Staud hat mit seiner vage formulierten Definition alle Möglichkeiten der Welt, Börsencrashs willkürlich hinzuzuzählen oder auch auszulassen.

Willkürliche Crash-Statistik

Als einziges Beispiel für einen Crash nach seiner Definition nannte Wieland Staud den Börsencrash im Oktober 1987. Betrachtet man nun dieses einzige Ereignis innerhalb von 18.000 Börsentagen als Crash nach seiner Auslegung, würde dies tatsächlich rein rechnerisch betrachtet eine äußerst geringe Crash-Wahrscheinlichkeit von weit weniger als 0,01 Prozent bedeuten.

Welchen Nutzen soll aber eine derart subjektive Crash-Definition und eine daraus folgende willkürliche Crash-Statistik für Investoren haben? Schließlich hat einige große Börsencrashs wie beispielsweise den dramatischen Rückgang des DAX-Index um ca. 75% (2000-2003) nach der Jahrtausendwende, den Kurssturz im Jahr 2008 im Rahmen der Finanzkrise sowie die deutlichen Kurskorrekturen in den Jahren 2018 sowie 2021 damit schlicht und einfach „wegdefiniert“.

Die Markttechnik sollte nicht unterschätzt werden

Der Aktienmarkt hatte sich in der Corona-Pandemie von der realwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt und ist dieser weit davongeeilt. Durch die nun möglichen Corona-Lockerungen sowie die wirksam werdenden Konjunkturpakete steigt die positive Stimmung an den Börsen sogar noch weiter an und es werden neue Aktienhöchststände erreicht. Die Mehrheit der Investoren setzt darauf, dass die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik nicht so schnell zurückfahren werden, damit der Wirtschaftsaufschwung nicht gestoppt wird. Insgesamt werden alle Risiken sowie möglichen Warnsignale, wie beispielsweise die extrem hohe Bewertung, derzeit gerne ignoriert oder sogar positiv umgedeutet. So werden insbesondere die schnellen Kurserholungen nach den letzten Crashs als Zeichen der Marktstärke gesehen und die Ursachen für die zuvor erfolgten heftigen Kursrückschläge gar nicht mehr thematisiert.

In einer derart „heißen“ Marktphase, in der die überaus optimistischen und risikoblinden Investoren überwiegen, nimmt die Bedeutung von Markttechnik zu – insbesondere durch die sogenannten Trendfolgesysteme, die sowohl bei der Aktienanalyse, als auch beim sehr kurzfristigen Aktienhandel zu Einsatz kommen. Diese können den Markt noch sehr viel weiter nach oben tragen, aber sie können auch einen Abwärtstrend extrem verstärken und damit für massive Kurseinbrüche sorgen.

Was Sandhaufen mit Börsen-Crashs gemeinsam haben

Die dänische Physiker Per Bak hatte in den 1980er Jahren untersucht, wie groß eine potenzielle Lawine ist, die ein Sandkorn auslöst, das auf einen Sandhaufen fällt. Anfangs ist der Aufprall eines einzelnen Sandkorns praktisch wirkungslos – es bleibt einfach liegen, wo es landet. Mit jedem neuen Sandkorn wächst jedoch der Sandhaufen bis ein einziges zusätzliches Sandkorn den gesamten Sandhaufen ins Rutschen und eine große Lawine auslösen kann. Valide Prognosen über das Ausmaß der Lawinen sind dann nicht mehr möglich.

Überträgt man die Erkenntnisse nun auf die Börse, so sollte man bei hoch bewerteten Börsen deutlich mehr Vorsicht walten lassen, weil dann bereits kleinste, relativ unbedeutende Ereignisse einen Crash auslösen können. Sind die Märkte hingegen wirklich am Boden, dann können selbst schlechte Nachrichten den Börsen kaum etwas anhaben.

Natürlich sind Aktien ein wichtiger Baustein bei der Vermögensanlage, aber man sollte nicht risikoblind sein

Aktien sind langfristig betrachtet ein wichtiger und gewinnbringender Baustein bei der Vermögensanlage. Dennoch sollte man meiner Überzeugung nach in dieser aktuellen Euphorie-Phase an den Börsen vorsichtig sein und entweder die Aktienbestände reduzieren oder sich zumindest der erheblichen Rückschlagsrisiken bewusst sein. Gerne zitiere ich hierzu die Investmentlegende Warren Buffet: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“

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